Einsatzmöglichkeiten
Unsere Rettungshundeteams werden in den Bereichen Flächensuche und Trümmersuche ausgebildet und eingesetzt. Zurzeit haben wir kein Team zur Ausbildung als Mantrailer.
Die Trümmersuche:
Typische Lagen für den Einsatz von Trümmersuchhunden:
1. verschüttete oder vermutlich verschüttete Personen nach Haus- und Gebäudeeinstürzen infolge
- Gasexplosion
- Materialermüdung oder Baufehler
- Sprengstoffdetonation (Unfall, Anschlag)
- Fahrzeug- oder Flugzeuganprall
- Sturmschäden (Orkan, Windhose)
- Schwächung oder Absenkung des Untergrundes (Unterspülung, Bauarbeiten, Bergabsenkungen)
- Erdrutsch oder Flutwelle
- Überbelastung von Bauteilen (Schneelast, Löschwasserlast)
- Erdbeben
2. Brückeneinstürze
3. Mauereinstürze
4. Verschüttete oder vermutlich verschüttete Personen nach Erd- oder Gesteins- oder Gemenge-bewegungen infolge
- Erdrutsch, Muräne
- Steinschlag, Sprengarbeiten im Steinbruch
- Verschüttung unter Silogut (Getreide, Sand, Splitt usw.)
- Verschüttung bei Tiefbauarbeiten (Brunnenbau, Ausschachtungen, Baugruben)
- Spielende Kinder (Erdhöhlen, Sandhöhlen)
- Verschüttung oder Abdeckung durch Schneemassen, jedoch keine Hochgebirgs-Lawinensuche!
5. Verschüttete oder vermutlich verschüttete Personen bei Industrie-, Betriebs- und Verkehrs-unfällen
- Zugunglücke mit verkeilten/ umgestürzten Waggons
- Umsturz von Hochregalen mit Materialmassen
- Einsturz von Strohballenschichtungen
- Eingeschränkte Einsatzmöglichkeit bei Verschüttungen oder Vermissten in Höhlen, Bergwerken oder stillgelegten Stollen- und Bunkeranlagen, nur in Zusammenarbeit mit der Höhlenrettung bzw. Grubenwehr!
Unsere Trümmersuchhunde sind auf die Anzeige von Geruch lebender Menschen ausgebildet. Gegenstände wie Kleidungsstücke etc. werden nicht angezeigt. Bereits verstorbene Menschen werden, je nach Fortschritt der Änderung des Geruchs vom Lebend- zum Leichengeruch gar nicht oder von unseren besonders erfahrenen Trümmersuchhunden, nur durch ein reduziertes Anzeigeverhalten (Scharren und Interesse an der Geruchsaustrittsstelle) angezeigt. Daher empfehlen wir nach der Rettung aller lebenden Verschütteten den Einsatz von Leichenspürhunden.
Bei jeder Form der Verschüttetensuche ist es dem Hund nur möglich, die Geruchsaustrittsstellenanzuzeigen. Diese Stellen müssen, je nach Struktur des Untergrundes, nicht mit der absoluten oder relativen Lage der verschütteten Person identisch sein. Dabei können von ein und derselben Person mehrere Geruchsaustrittsstellen ausgehen. Sofern größere Hohlraumsysteme (Keller etc.) vorhanden sind, kann der Geruch auch etliche Meter entfernt von der verschütteten Person zutage treten. Unsere Rettungshundeführer sind jedoch darauf geschult, aus den vorliegenden Gegebenheiten (Windstärke, Trümmerstruktur, Verhalten des Hundes) entsprechende Schlüsse zu ziehen um das Suchgebiet möglichst einzuschränken. Eine wiederholte Nachsuche während der Bergungsarbeiten ist jedoch unumgänglich.
Je nach Zusammensetzung des Materials, unter dem die Person vermisst wird, ist eine Geruchswahrnehmung für den Hund mitunter gar nicht möglich.
Kontakt- oder Atmungsgifte, wie z.B. Rauchgase, Hitzeentwicklung, Chemikalien im Suchgebietusw., können den Einsatz von Rettungshunden komplett verbieten. Unsere Hunde arbeiten ohne Atemschutz oder Schutzanzug!
Im Zweifel sollten unsere Führungskräfte frühzeitig als Fachberater herangezogen oder die Staffel vorsorglich und ohne Zeitverzögerung alarmiert werden. Lieber fahren wir bei einer Fehlalarmierung wieder nach Hause, als zu spät für den Verschütteten in den Einsatz gekommen zu sein.
Der Einsatz von Rettungshunden bei Verschüttungen wird erst durch die Kombination mit technischen Ortungsgeräten effektiv! Wir arbeiten zu diesem Zweck gerne mit den zuständigen technischen Ortungseinheiten zusammen. In den meisten Fällen ist ein gut ausgebildeter Rettungshund jedoch das schnellste und effektivste Ortungsmittel.